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St. Dionysius

Rückblick 2019

Nach dem Einläuten der „Nacht der offenen Kirchen“ nahm Yvonne Willicks das ca. 100-köpfige Publikum mit auf ihre ganz persönliche Spurensuche, wie uns Gott überall begegnet – so der Untertitel ihres Buches „Glaube ganz einfach“, aus dem sie erzählend vorlas. So lebendig und frisch, wie man sie aus dem Fernsehen kennt, ließ Frau Willicks teilhaben an ihren ganz subjektiven Glaubens-Erfahrungen von Kind auf, aber auch an den Fragen, die sich daran im Laufe eines Lebens unweigerlich stellen. Auf sehr unterhaltsame, aber eben auch tiefgründige Weise zeigte Yvonne Willicks eine eher unbekannte Seite von sich, worüber nicht viele Menschen so freimütig sprechen wollen und können. Überraschend: An mehreren Stellen, wo es inhaltlich passte, sang sie (alte oder auch neuere) Kirchenlieder, begleitet vom Essener Kirchenmusiker Christoph Lahme und seinem Harmonium, auf dem er darüber hinaus mit träumerisch-melancholischen Salonmusikstücken zu überzeugen wusste.

Beim zweiten Programmpunkt erfüllte Kirchenmusikdirektor Andreas Cavelius mit Orgelimprovisationen zu Abendliedern die Stadtkirche mit ruhigen, atmosphärisch dichten Klängen. Die etwa 20 Zuhörer*innen erfreuten sich daran, immer wieder bekannte Melodien getreu dem Motto „Guten Abend, gute Nacht“ heraushören zu können.

Den Abschluss an diesem Abend gestaltete Cityseelsorger Ulrich Hagens in Form einer die Sinne ansprechenden Segensfeier zur Nacht, die ebenfalls knapp 20 Menschen mitfeierten. Als Kontrast zum gerade hörbaren Feuerwerk auf der Sprödentalkirmes ging es hier eher darum, gleichsam nach innen zu lauschen und den Tag in meditativer Atmosphäre mit der Zusage „Sei behütet auf allen Wegen“ ausklingen zu lassen.

Auffällig war, dass auch in den Zwischenphasen oder „en passant“ während der Veranstaltungen eine ganze Reihe Leute in die Kirche kamen, um etwas von der Atmosphäre mitzubekommen. Dies ist ja auch ein ganz wichtiger Gesichtspunkt der „Nacht der offenen Kirchen“: Kirchenräume und kirchliche Gemeinschaften ungezwungen und vielleicht auch anders als gewohnt oder erwartet zu erleben.

Ulrich Hagens